Einsatz in Lahore, Pakistan (Bernd Franke)

Internationaler Meister (HWK) im Kurzzeiteinsatz – Fortbildung für Unternehmen in der Schuhindustrie

Speziell für den Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit führt die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main eine Fortbildung durch, in der fachliche Kompetenzen von langjährigen Industrie- und Handwerksmeistern ergänzt und erweitert werden.
 

Umsetzung von Sozialstandards in der Textil- u. Bekleidungsindustrie von Punjab II

Die Textil- und Bekleidungsindustrie mit ihren großen Clustern im Punjab ist Pakistans wichtigster Zweig der verarbeitenden Industrie. Ca. 15 Millionen Menschen (rund 30 % der Erwerbsbevölkerung) sind im Textilsektor beschäftigt. Die Arbeitsbedingungen sind von geringer Arbeitssicherheit, niedrigen Löhnen und fehlender betrieblicher Mitbestimmung und Mangel an Dialog zwischen Unternehmer- und Arbeiterschaft sowie staatlichen Institutionen geprägt. Arbeitsinspektionen sind ein regulatives Instrument für die Einhaltung von Standards. Die Zuständigkeit der Arbeitsinspektion umfasst  gesetzliche Vorgaben hinsichtlich der Arbeitsbedingungen und des Arbeitsschutzes. Das Modulziel des Vorhabens lautet daher: Die Voraussetzungen für ein effektiveres Arbeitsinspektionswesen in der Provinz Punjab sind geschaffen. Das Vorhaben arbeitet mit dem Arbeitsministerium sowie u.a. zwei ausgewählten Distriktverwaltungen (für Arbeitsinspektionen) und ausgewählten Unternehmen als Umsetzungspartnern.
 
Projektkurzbeschreibung  
Bezeichnung Unterstützung bei der Umsetzung von Sozialstandards in der Textil- u. Bekleidungsindustrie von Punjab II
Auftraggeber Auswärtiges Amt
Land Pakistan
Region Punjab
Träger Government of Punjab Labour and Human Resource Department
Einsatz Unterstützung einheimischer Betriebe in Sozial- und Arbeitsstandards
Einsatzzeit Mai 2018
Kurzzeitexperte Internationaler Meister (HWK)
Jahrgang 2018
Orthopädieschuhmachermeister
Bernd Franke
 

Das sagt der Kurzeitexperte zu seiner Aufgabenstellung

Aufgabe war die Unterstützung der einheimischen Betriebe in der Umsetzung der Sozial- und Arbeitsstandards. Eine hohe Zahl der unter der Armutsgrenze lebenden Menschen in der Region Punjab weist eine geringe Qualifizierung auf. Viele Betriebe sind von prekären Beschäftigungsverhältnissen geprägt. Da es im Land keine fundierte berufliche Bildung gibt und hierüber für Arbeitsbedingungen keine Vorgaben vorliegen ist eine Unterstützung notwendig, um die Situation nachhaltig zu ändern. Hierzu wurden unter anderem wirtschaftliche Verträge zur Zusammenarbeit geschlossen, die gezielt Warenexport nach Deutschland ermöglichen. Doch dafür müssen auch Produktionsstandards eingeführt werden, die auf Dauer eine menschenwürdige Arbeit ermöglichen. Diese Standards werden ständig kontrolliert und nach Verbesserungen gesucht. Das Programm zur Unterstützung dieser Entwicklung wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Lahore umgesetzt.

In den Begehungen zweier Fertigungsstätten der lokalen pakistanischen Schuhindustrie konnten die gewonnenen Eindrücke, also unter welchen Schwierigkeiten und Bedingungen hier gefertigt wurde, für die Beratung genutzt werden.

„Meine Aufgabe bestand darin aus dem Blick des fachkundigen Handwerksmeisters Unterstützung für die Produktionsabläufe zu geben. Dies fand im gemeinsamen Dialog mit den Betriebsinhabern, Geschäftsführern und dem Qualitätsmanagement statt.“

Immer wieder wurden Fragen von beiden Seiten zu bestimmten Fertigungsweisen formuliert und bearbeitet, sowie Möglichkeiten einer rationelleren Fertigung und Verbesserungen der Sicherheitsstandards aus Sicht des Internationalen Meisters aufgezeigt.

„Gemeinsam am Fachwissen und den Kompetenzen beider Partner zu partizipieren, Hilfestellung geben zu können und somit den dortigen Betrieben auch mit Perspektiven zu einer sozialverträglichen Produktion zu verhelfen, das ist meine hiesige Aufgabe. In Gesprächen und Vorträgen wurde Fachwissen weitergegeben und Ideen für neue lokale Absatzstrukturen eröffnet. Damit wurden gleich mehrere Unterstützungsformen praktiziert. Diese wurden von den Produktionsbetrieben dankend aufgenommen. Mit diesem guten Gefühl machte ich mich wieder auf meinen Heimweg” sagt Bernd Franke.


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Projektnummer: 2016.9064.3    
Projektart: Projekt GNB    
Auftragsverantwortlicher: Romina Kochius, romina.kochius@giz.de    
Länder: Pakistan
    
Deutsche Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

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